«Nulla dies sine linea»
Während seiner zahlreichen Reisen durch Europa verfasste Johann Conrad Fischer, der Gründer der Georg Fischer AG, Tagebücher, in denen er seine Besuche in Produktionsstätten und seine allgemeinen Observationen schilderte. Fischer, der eine Lehre zum Kupferschmied absolviert hatte, genoss eine gymnasiale Schulbildung und hatte auch während seiner Berufsausbildung die Gelegenheit zur Weiterbildung in Französisch, Englisch, Mathematik und Physik. Diesem Umstand verdanke er seine Gewandtheit als Schriftsteller, welche in seinen Tagebüchern deutlich wird. Durch seine Bildung kam er auch in Kontakt mit den Formen der Reiseliteratur und –tagebücher, welche im 18. und 19. Jahrhundert zu den beliebtesten literarischen Gattungen gehörten. Das Verfassen solcher Texte ist geradezu ein Charakteristikum schriftstellerisch tätiger Menschen jener Zeit. Fischer selbst verstand sich demnach sowohl als Kupferschmied, als auch als Schriftsteller und hielt zu Lebzeiten den Grundsatz «Nulla dies sine linea» («Kein Tag ohne Zeile») hoch.