Folge 1: Theatrum Machinarum ...

Jacob Leupold: Theatrum Machinarum [...] (Leipzig 1724–).

Erschienen im Mai 2014

Das Lieblingsbuch von Florian Ruhland

Den Auftakt zu unserer Serie «Mein Lieblingsbuch» macht Florian Ruhland, Bibliothekar der Eisenbibliothek von 2013 bis 2019. Sein Lieblingsbuch ist ein Klassiker der Technikgeschichte aus dem 18. Jahrhundert: Jacob Leupolds monumentales «Theatrum Machinarum».

 
 

Der Leser

Das Buch

Jacob Leupold: Theatrum Machinarum [...] (Leipzig 1724–).

Das Theatrum Machinarum – Jacob Leupolds Opus magnum
Das gilt auch für das Theatrum Machinarum des Leipziger «Mathematicus und Mechanicus» Jacob Leupold (1674–1727). Das neunbändige Theatrum hat mich allein schon durch seinen Umfang von über 2'000 Seiten Text und über 500 Kupfertafeln beeindruckt. Ein vergleichbares Werk gab es damals in ganz Europa nicht. Die Bedeutung «des Leupold» wird in der historischen Forschung gerne mit dem Hinweis unterstrichen, dass James Watt, der massgeblich zur Entwicklung der Dampfmaschine beigetragen hat, in Glasgow bei einem Schweizer Deutsch gelernt hat, um das Theatrum Machinarum lesen zu können. Und trotzdem halten wir heute nur ein Fragment in Händen: Leupolds Plan, ein Gesamtwerk im Umfang von «17 bis 18 Folianten» zu veröffentlichen, wurde durch seinen frühen Tod vereitelt.

 

Es handelt sich um die Rückenschildchen, die einige Bände «des Leupold» tragen. Sie fallen auf, obwohl sie in einem Regal ganz in einer Ecke aufgestellt sind. Ob man der giftgrünen Farbgebung nun etwas abgewinnen kann oder nicht – selbst innerhalb all der Bücherschätze, die rundherum versammelt sind, ist Leupolds Theatrum Machinarum kein Buch wie jedes andere. Wenn Sie die Eisenbibliothek besuchen, haben Sie die Möglichkeit, alle Bände von Leupolds grossem Werk im Original zu begutachten. Die Eisenbibliothek besitzt alle Bände, die meisten davon sogar in diversen Ausgaben. Zwei Bände sind soeben «runderneuert» von der Buchrestauratorin zurückgekehrt, die ihre Einbände in frisches Kiebitzpapier gekleidet hat.

Einen Eindruck vom Inhalt des Theatrum Machinarum verschafft man sich am besten und am schnellsten anhand der enthaltenen Kupferstiche.

 

Werfen Sie einen Blick auf die Kupfertafeln!

Wenn Sie noch mehr über Jacob Leupold oder andere Maschinenbücher und ihre Verfasser erfahren möchten, bietet sich der Katalog der Eisenbibliothek an oder ein Besuch direkt vor Ort. Als Tipp zum Weitersurfen möchte ich ausdrücklich die schönen Webseiten unserer grösseren «Schwesterbibliothek» im Deutschen Museum in München empfehlen. Dort war Leupolds Theatrum im Jahr 2001 «Buch des Monats».

 

Das Buch im IRONCAT

Leupolds Theatrum Machinarum im Katalog der Eisenbibliothek